Das große Paradox unserer Welt



Das große Paradox unserer Welt, wird klar im sogenannten Feed, in dem alle Beiträge von mir gefolgten Kanälen ihren Platz finden. Neben diesen finden auch Werbeanzeigen ihren Weg zu mir. Warum genau ausgerechnet diese mir angezeigt werden, kaum Zufall, vielleicht sogar Reflektion meiner selbst, meines Wohlbefindens, meiner aktuellen Gemütslage.

 

Sehe ich erst eine Werbung für eine Diät und daneben einen Spendenaufruf um unterhungerten Kindern die aus sogenannten dritten Weltländern kommen, zu helfen, begegne ich danach einem süßen Video eines Neugeborenen Kindes, bis zu einem dunklen Bild mit einem traurigen Spruch: „Life is meaningless“, bis ich dann entscheide mein Telefon wegzulegen. Nun größer könnte die Spalte der Absurdität nicht ausfallen, denn diese mir vorgeschlagene Diät wird beworben mit einem Körper, der dem Idealbild einer vielleicht bestimmten Gruppe der sogenannten westlichen Gesellschaft entspricht. Dieser nämlich ist ausgehungert. Es ist ein dünner Frauenkörper, am Bauch, um vielleicht die Zerbrechlichkeit zu kaschieren, ein paar trainierte Muskeln. Ob die echt sind, ob der Körper echt ist, bleibt unklar. Aber das Bild im Kopf ist angekommen. Dünn sein ist gut. Wenn ich neben so einer Diät-Werbung, dann Kinder sehe, die nichts haben, nicht einmal etwas zu Essen, dann könnte mir auffallen, in welch einem Zeitalter wir uns befinden. Der „Westen“ auch bekannt dafür, zu verführen, die triebhaft gejagte Versuchung, stets bereit, immer wenn ich will, kann ich. Der Kapitalismus hat für jedes Problem eine Lösung und hat eine Lösung für Probleme die gar nicht existieren. Nun wie wird man nicht stumpf und seelenlos bei dem Pixelmeer dem wir uns täglich ausliefern?

Es wäre nicht richtig, würde man nicht auch die Positiven Seiten der sozialen Medien beleuchten, allerdings bleibt es nicht aus, man sollte sich stetig bewusst machen, wer diese Applikation erfunden hat und das Geld eine sehr große Rolle dabei spielt.

Fortschritt? Missbrauch des Fortschrittes? Neue Technologien als Verbesserung?

 

Mir machen einige Entwicklungen Angst. Aber nicht der Technik wegen. Viel mehr ist es der Gebrauch und die Motivation der Menschen die mich unwohl fühlen lässt. Ich verstehe viele unserer Technischen Fortschritte als Abwendung des natürlichen Seins, was absurd ist, da auch diese im natürlichen Sein integriert sind, ja sogar aus diesem Zustand entstehen.

Es ist doch aber eine Sehnsucht nach menschlicher Nähe, die man simulieren kann, die einen stimuliert, beeinflusst und damit auch lenkt. Ich spreche von sozialen Netzwerken, dessen Erfolge sich als profitabel entwickelt haben. Das bedeutet nun, wir haben eine neue Ära der Kommunikation erreicht, die unabdinglich weiter fortschreiten wird, die schon jetzt nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken ist.

Angst zu hegen brächte nichts, gibt es doch so einiges ständig, vor dem es mich graust.

Ich würde mich gerne dieser neuartigen Welt entziehen, wenn ich auch doch meinen Platz in ihr habe.

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